Die Auswahl auf Südamerika wurde durch ein super geniales Flugschnäppchen beeinflusst. Da meine Begeisterung für diese Region riesig ist, war das ein Glücksfall. So ging es von München über Madrid und Santiago de Chile direkt in den Süden Chiles nach Punta Arenas. Dort hatte ich im Rahmen meiner Weltreise ein Praktikum über 3 Monate absolviert und in der Stadt gelebt. Hier gehts zum Start meiner Zeit dort von damals.
Wandkalender Chile 2022
Die Highlights meiner Reisen nach Chile wurden im Wandkalender 2022 festgehalten. Schaut Euch die 13 Bilder im Detail an!
Ab in den Süden: Punta Arenas
An Tag 1 starteten wir von München über Madrid und Stantiago de Chile in den Süden des Landes. So sind wir an Tag 2 am späten Nachmittag in Punta Arenas angekommen und haben direkt die Innenstadt und auch den Friedhof erkundet. Leider war eine Fahrt an Tag 3 auf die Isla Magdalena ähnlich wie 2009 nicht möglich. So hatten wir immerhin genügend Zeit, direkt vor Ort die Weiterfahrt am Abend nach Puerto Natales und tags darauf in den Nationalpark Torres del Paine zu organisieren.
Wandern im Nationalpark Torres del Paine
Bevor wir an Tag 4 unsere Wanderung im Nationalpark starten konnten, fuhren wir mit dem Boot über den Lago Peohe zum Refugio Peohé. Von dort starteten wir unsere Wanderung zum Campamento Grey. Vor allem auf dieser Strecke weht oft ein kalter, strenger Wind, der auch uns ins Gesicht schlug. Vom Campingplatz Grey führt ein kurzer Spaziergang zum Mirador Grey, von wo man einen Blick auf den Gletscher vom Ufer aus hat. Am nächsten Morgen (Tag 5) folgten wir dem Rundweg noch einige Zeit Richtung Campamento Paso, um einen wunderbaren Blick über den Grey Gletscher zu bekommen. Gezeltet wurde am Campamento Peohe. Das Wetter hat uns heute Regen beschert, dennoch gab es Momente, wo die Sonne durchspitzte und das Eis des Gletschers hellblau erstrahlen ließ. Übernachtet wurde im Zelt, doch gibt es immerhin ein paar Hütten, wo man windgeschützt kochen und essen kann.
Am nächste Tag (Tag 6) führte der Weg durch einen früheren Wald, wo nach einem Waldbrand nur noch die verkohlten Stämme stehen. In das Valle del Francés sind wir nicht weiter hineingelaufen, sondern haben unsere Route bis zum Camping Central fortgesetzt. Vom Zelt aus konnte man schon die Spitze der Torres erkennen.
Der folgende Tourabschnitt an Tag 7 führte uns entlang des Rio Ascencio zum Campamento Torres, einem im Schutz des Waldes errichteter und leicht abschüssiger Campingplatz. Nach dem Zeltaufbau ging es mit leichtem Gepäck die ca. 45 Minuten die Moräne hinauf zum Lago Torres. Bei blauem Himmel standen die drei Granitfelsen erhaben vor uns. Als die langen Schatten aufzogen, stiegen wir ab, um noch zu kochen und zeitig zu schlafen. Am Morgen von Tag 8 begann der Aufstieg noch weit vor dem Sonnenaufgang. Um kurz nach vier waren wir schon am Lago Torres und konnten so eingehüllt in den mitgenommenen Schlafsack den Sonnenaufgang von Anfang an genießen. Um dreiviertel fünf Uhr morgens wurde das Granitmassiv indirekt von der Sonne angeleuchtet und erstrahlte in einem satten orange Farbton, wie man es sich vorher nicht vorstellen kann. Eine Stunde später strahlte die Sonne die namensgebenden Felsen direkt an und begann auch uns langsam zu wärmen. Wir stiegen ab, packten unsere Sachen am Campingplatz und wanderten bis zum Eingang des Parks zurück, von wo aus die Busse zurück nach Puerto Natales abfahren. Auf dem Weg sahen wir einige Guanakos. Noch am Abend hatten wir unseren ersten Grenzübertritt und erreichten El Calafate.
Die weiter Route der Reise führte über Argentinien nach Bolivien, ehe wir im Norden wieder nach Chile eingereist sind.
Atacama-Wüste rund um San Pedro de Atacama
Nach der chilenischen Grenzkontrolle in San Pedro de Atacama haben wir uns unseren gebuchten Mietwagen abgeholt. Zur großen Überraschung bekamen wir einen knallroten Pickup mit Minen-Vorbereitung. Nach einer gewissen Zeit werden sie vermutlich in der Chuquicamata-Mine eingesetzt werden. Und damit wären wir auch schon bei unserem nächsten Ziel an Tag 16: Die Chuquicamata-Mine. Das 1915 als Kupferbergwerk gestartete Unternehmen wurde über die Zeit zum Tagebau erweitert, der mittlerweile laut Wikipedia auf 4300 m Länge, 3000 m Breite und bis zu 1100 m Tiefe angewachsen ist.
Am nächsten Tag (Tag 17) sind wir mit einem anderen Deutschen, den wir in der Mine kennengelernt haben und das gleiche spaßige Auto bekommen hat, auf eine gemeinsame Tour gestartet. Wir machten uns auf den Weg zum Salar de Tara. Der Vorteil war nämlich, dass man mit diesen geländegängigen Gefährten auf Pisten abseits der geteerten Straßen fahren konnte und falls einer liegen bleibt, hatte man noch ein Ersatzfahrzeug. Gestartet sind wir an den Monjes de La Pacana. Vorbei an den Monjes Salar de Tara erreichten wir den Salar de Tara, der auf 4340 m Höhe gelegen ist. Auf dem Rückweg haben wir noch am Cerro Toco gestoppt und bei der Anfahrt auf ca. 5000 m Höhe merkte man deutlich den Leistungsverlust des Motors in der Höhe. Dennoch sind wir über kleine Nebenstraßen, wo man auch den Allradantrieb nutzen musste, am Fuß des Vulkans angekommen und sind ihn bestiegen. Der Ausblick vom 5604 m hohen Gipfel war erhaben und man konnte wunderbare Blicke auf die umliegenden Vulkane, z.B. den Licancabur (Hier mein Bericht zur Besteigung im Jahr 2009), genießen. Gegen Abend fuhren wir hinab ins Valle de la Luna, um uns die dortigen Gesteinsformationen anzusehen. Waren die schon sehr sehenswert, hat uns der Sonnenuntergang erst richtig weggeblasen. Wir konnten sehen, wie die untergehende Sonne die Steine am Boden so erleuchtete, so dass samt ihren Schatten sie den Eindruck erweckten, eine Mondlandschaft vor sich liegen zu haben. Nach der Rückkehr in San Pedro de Atacama ließen wir den Abend bei einem leckeren Essen ausklingen.
Tag 18 führte uns weiter durch das Hochland der Atacama Wüste. Zunächst stoppten wir an der Laguna Tuyaito bevor wir die Piedras Rojas, die roten Steine, als Teil des Aguas Calientes Salzsees besuchten. Deren Farbe stammt von eisenhaltigem Gestein, das oxidiert. Anschließend führte unsere Route in das Nationalreservat Los Flamencos mit der Laguna Miscanti und Laguna Miniques. Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Laguna Cejar, in der man früher auch baden konnte. Zum Sonnenuntergang wollte ich das Feld der Radioteleskope auf ca. 5050 m, das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) fotografieren. Doch schon kurz nach den ersten Bildern kamen Wächter und teilten uns mit, dass wir uns hier nicht aufhalten dürfen. Kam nicht so überraschen, da wir nur über einen Schleichweg für 4×4 Fahrzeuge dort hingekommen waren und die reguläre Straße nur für Bedienstete zugänglich ist.
Früh aufstehen mussten wir auch an Tag 19, um zum Geysirfeld von El Tatio zu fahren. Das in einer Höhe von 4250 m gelegene Geysirfeld ist das größte der Südhalbkugel und besteht aus ca. 80 echten Geysiren. Die frostige Kälte verschwand mit den ersten Sonnenstrahlen, die auch die Dämpfe der Geysire in spektakuläres Licht tauchten. Mit diesem letzten Highlight der Atacama-Wüste verließen wir diese Region und folgten der Panamericana weiter nordwärts.
Unterwegs auf der Panamericana nach Iquique
Ein erster Stopp war an den Geoglifos de Pintados, einem Gebiet mit rund 450 Geoglyphen, die aus einer prä hispanischen Zeit zwischen 700 und 1500. Anschließend stoppten wir an der Oficina Humberstone, einem aufgelassenen Salpeterwerk. Dieses zerfällt dort seit 1961. Ihre Hochzeit hatte sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nur ein paar Kilometer weiter stoppten wir am zweiten Salpeterwerk Santa Laura, das ebenfalls vor sich hin rostet. Übernachtet haben wir in der Küstenstadt von Iquique. Da es schwer war, dort einen geeigneten Parkplatz für die Nacht zu finden, musste heute der Campingplatz herhalten.
Arica
Der letzte Abschnitt führte uns an Tag 20 nach Arica. Kurz vor der Stadt im äußersten Norden sind die Skulpturen Presencias Tutelares, die abstrakte menschliche Figuren darstellen, nicht zu übersehen. Von Arica aus fuhren wir nochmal in die Höhe. Über das Valle Codpa erreichten wir an tags drauf das mit mildem Klima gesegnete Codpa. Von hier fuhren wir über Schotterpisten in eine Höhe von ca. 4500 m zum Salar de Surire. Leider waren keine Flamingos zu sehen, sondern Bagger und Laster, die das Salz abgetragen haben. Unsere Piste zum Nationalpark Parque Nacional Lauca brachte uns zunächst in Richtung Hauptstraße. Die Einmündung erfolgte hinter der chilenischen Grenzstation, was uns etwas skeptisch werden ließ. Da wir Chile aber ja nicht verlassen hatten, war das letztlich kein Problem. An der Laguna Chungará standen hier auf knapp 4600 m wenigstens ein paar Flamingos in der leicht mit Schnee überzogenen Landschaft. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher in das Dörfchen Parinacota, wo ich auf meiner Weltreise schon Station gemacht hatte (lest hier den Bericht von damals). Wir machten einen kurzen Spaziergang ehe wir in Putre auf 3550 m Höhe übernachteten.
Vor unserem Flug nach Santiago de Chile an Tag 23 erkundeten wir noch etwas Arica und bewunderten das von Eiffel gestaltete Grenzhäuschen sowie die Kirche, die seine Handschrift trägt.
Santiago de Chile
In Santiago hatten wir noch fast einen Tag (24) bevor am Abend der Flieger zurück in die Heimat abhob. Wir erkundeten die Innenstadt, wie die Plaza de Armas, und konnten die Stadt vom Cerro San Cristóbal aus unter uns liegen sehen samt der dahinter liegenden Anden. Nach einem letzten Essen mit einem chilenischen Freund ging es zum Flughafen. Über Madrid und München kamen wir an Silvester (Tag 25) um 23:35 Uhr wieder in Nürnberg an.