Tag 150-153: Fahrt gen Süden mit der Navimag
22.12.: Erster Abend auf See
Heute Morgen wurde erstmal meine persönliche Bordküche und Minibar aufgefüllt, so dass ich beruhigt auf das Schiff gehen konnte. Das Gepäck hatte man zuvor schon beim Check In abgegeben und wartete nach dem Boarding schon auf einem in seinem Bett. Doch bis wir ausliefen, durften wir noch etwas warten und die Aussicht bei momentan noch ganz gutem Wetter genießen. Interessant war dabei zu sehen, wie auf dem Schiff nebenan die Toiletten gereinigt wurden: Einfach mal mit dem Hochdruckreiniger draufhalten. Dann wurde der Anker gelichtet und das Schiff machte sich auf den Weg gen Süden. Nach einer Unterweisung und dem ersten Essen an Bord sah ich einen Sonnenuntergang von dem ich die nächsten Tage zehren sollte, denn so gut wie heute wurde das Wetter leider nicht mehr.
23.12.: Eine Seefahrt, die ist lustig…
Der Morgen war recht unspektakulär, das Essen auf frühem Jugendherbergsniveau, aber so was kann meine Stimmung nicht in den Keller bringen. Der Wellengang ab 16 Uhr in Pazifikgewässer mit entsprechenden Folgesymptomen hatte da schon mehr Chancen. Mir wurde zwar etwas mulmig, was aber daran lag, dass ich schon lange nichts mehr gegessen hatte. Nach dem Abendessen, zu dem Spaghetti serviert wurde, war aber jegliches anfängliches mulmiges Gefühl verschwunden. Bei mir hatte sich das ganz normal gelegt, während andere sich bei starken Wellen und Wind meinten über die Reling entledigen zu müssen, was leider nicht immer so geklappt hat. Dafür war heute schon recht bald Ruhe eingekehrt, da sich eigentlich alle frühzeitig in die Kojen begeben haben.
24.12.: Kartoffelbrei als Weihnachtsessen
Heute Morgen war dann der Spuk mit den Wellen vorbei, da wir ab 6 Uhr wieder in ruhigerem Gewässer unterwegs waren. Dort waren dann Engstellen zu passieren, die nur ca. 50 m breit waren (was man davon an der Wasseroberfläche gesehen hat). Gegen Mittag erreichten wir dann Puerto Eden, wo unser einziger Landgang anstand. So wechselten wir durch die Heck-Klappe der Fähre in kleine Boote, die uns an Land brachten. Das Örtchen war recht klein und man konnte da irgendwie rumspazieren. Doch nach dem ersten Ausblick von einer Art Jägerstand hat mich mein Weg zurück geführt und nicht zu irgendeiner kleinen Kirche. Als hätte ich es im Urin gehabt, bin ich in die Schulbücherei gegangen, denn dort habe ich Internet vermutet. Damit lag ich auch richtig. Und es war sogar kostenlos, nur eine Spende war erwünscht. Da bin ich natürlich auch gerne nachgekommen, und das nicht nur, weil Weihnachten war. Nach einer guten Stunde ging es dann mit unseren lustigen orangenen Westchen zurück auf die Navimag. Mein Weihnachtsessen war dann Kartoffelbrei, was eigentlich gar net so übel war. Am Abend war dann das Highlight irgend so eine flexible orange Masse, die die Nachspeise sein sollte. Am Abend stand dann das große Bingo an. Dummerweise hab ich dann auch noch gewonnen. Hatte ich nicht extra meine einst reichlich ausgestattete Minibar soweit leer geräumt, dass ich einfach damit weiterreisen konnte, kam jetzt eine neue Flasche Wein hinzu.
25.12.: Windige Ankunft in Puerto Natales
Heute war es bereits nach dem Aufstehen schon sehr windig, so dass man das aufgewirbelte Wasser aufsteigen sehen konnte. Immerhin kam die Sonne nach zwei komplett tristen Tagen wieder hervor und man konnte die Zeit draußen wieder etwas mehr genießen. Eigentlich sollten wir dann vormittags in Puerto Natales anlegen. Doch nur rund 100 m vor dem Kai mussten wir wegen zu starkem Wind abbrechen und wieder rausfahren, um auf eine Besserung zu warten. So gab es dann immerhin noch ein Gratisessen, was mich natürlich besonders gefreut hat. Lustigerweise war das beste der gesamten Fahrt. Gegen 18 Uhr haben wir dann einen neuen Versuch unternommen, der auch geklappt hat. Am Abend ging es dann in eine Pizzeria mit Steinbackofen, wo so ein richtiges Gericht mich dann doch etwas mehr erfreut hat. Auch die Nachspeise war erste Sahne, wie man auf dem Foto sehen kann.