Sonniges Elbsandsteingebirge
Das lange Wochenende über Christi Himmelfahrt wollte gut genutzt werden und so fuhren wir ins Elbsandsteingebirge. Bewaffnet mit Wanderführer, Gaskocher und Foto dauerte es zirka vier Stunden von der Frankenmetropole bis nach Rathen. Durch Zufall hatte ich ins Navi einen Zielort nördlich der Elbe eingegeben, da die Schlange für die Südseite mehrer Kilometer lang war. Kurz vor Rathen liegt die Zufahrt zur Bastei. Ist der Parkplatz ganz vorne belegt, kann man auf einem entfernteren Besucherparkplatz seinen Wagen abstellen und 40 Minuten vorlaufen oder den Bus-Shuttle nutzen. Neben der Hauptattraktion war auch der Rundwanderweg überlaufen, was durch Vatertags-Ausflügler noch unterstützt wurde. Gekocht wurde auf dem Parkplatz des Campers Gourmet-Menü Nr. 1: Nudeln mit Tomatensauce.
Der erste Sonnenaufgang wurde von diversen Punkten um die Bastei genossen. Zu nenne wären hier die Ferdinandstein-Aussicht, der Weg rund um die Felsenburg Neurathen und Blicke über die Elbe. Bereits um halb fünf morgens ist es schon überraschend hell und die Farben der Sonne beginnen, über dem Horizont zu leuchten. Nach dem Frühstück führte unsere erste Wanderung uns auf den Papststein, von dessen Parkplatz auch der Gohrisch in Kürze zu erreichen ist. Anschließend bestiegen wir den Pfaffenstein mit der Barbarine am hinteren Ende. Von dort fuhren wir nach Schmilka, wo wir am Elbufer unseren Campingkocher auspackten und unter erstaunten bis hin zu irritierten Blicken das Kochen anfingen. Den Sonnenuntergang genossen wir ohne viel Trubel von der „Kleinen Bastei“, ehe wir zu unserem Nachtlager aufbrachen.
Diesen Morgen oder besser mitten in der Nacht klingelte der Wecker, um um 3.15 Uhr vom Parkplatz zum Lilienstein loszulaufen. Über den Südaufstieg waren wir nach einer guten halben Stunde oben auf dem Plateau angekommen. Die Stirnlampen leuchten uns den Weg und das GPS führte uns zur Ostseite, wo die Lilienstein-Kiefer, ein sehr markantes Motiv des Elbsandsteingebirges, mit ihrem geschwungenen Stamm trohnt. Leider hatten wir mit Nebel kein Glück und es gab noch weniger als tags zuvor. Nichtsdestotrotz war es eine richtig tolle Aussicht und wohl einer der besten Plätze, um die Sonne emporsteigen zu sehen. Wie die Tafelberge im ersten Licht des Tages erscheinen, die Täler ausgeleuchtet werden und sich die Natur durch die verkürzten Schattenwürfe minütlich verändert begeistert mich immer wieder.
Zurück nach dem Abstieg fuhren wir zum Parkplatz „Nasser Grund“, dem Startpunkt unserer nächsten Wanderung. Diese führte uns zur Schrammsteinaussicht, dem Carolafelsen, den „oberen Affensteige“ und vorbei an der Brosinnadel. Durch die „Wolfsfalle“ gelangten wir auf das Plateau am Gipfel. Am Ende des Pfads „Langes Horn“ wollten wir einen zuvor im Netz gesehenen Steinbogen ablichten. Doch zunächst genossen wir unsere Brotzeit auf den freistehenden Felsen in der warmen Abendsonne. Der Bogen war rasch gefunden und so machten wir uns auf den Rückweg. Hinab führte uns der Abstieg durch die „Wilde Hölle“ und wir gelangen recht rasch zu unserem geparkten Wagen. Da der Tag echt lang war machten wir uns auf, einen passenden Stellplatz zu suchen.
Insgesamt war der Ausflug überraschend schön und wir werden sicher wieder zurückkehren. Vermutlich im Herbst wieder, wenn die Wälder in den verschiedenen gelben, roten und braunen Tönen schimmern und sich mehr Nebel durch die Täler schiebt. Bis dahin wünsche ich viel Spaß beim Ansehen der Fotos.
Tipps fürs Elbsandsteingebirge
- Feiertage und Wochenenden können für den einsamenen Wanderer zu überlaufen sein
- Randzeiten nutzen! Nicht nur sind dann viele sehenswerte Plätze nicht so überlaufen sondern erscheinen auch in einem besseren Licht
- Nutzt die Parkplätze! Meist sind sie den Wanderwegen am nächsten und auf manchen kann man auch über Nacht stehen bleiben, egal ob mit Auto, Bus oder Wohnmobil
- Das richtige Mobilfunk-Netz! Ohne das ist es nicht möglich, die Wettervorhersage für Nebelbildung oder Karten mit überlagerten Sonnenständen zu sehen. Bei mir war das das ehemalige Eplus-Netz und einfach grottig. Ganze zwei Mal kamen Daten durch die
Foto-Tipps
- Früh aufstehen! Wer Sterne auf dem Bild haben möchte noch um einiges früher – oder besser gar nicht nachts schlafen.
- Wettervorhersage einholen, um Nebelbildung einschätzen zu können
- Beim Durchqueren mancher Engstellen ist der Fotorucksack viel zu groß, daher nur das Nötigste einpacken
- Fotospots wie die Lilienstein-Kiefer, Bastei, Barbarine, Carolafelsen,… sind keine Geheimtipps, sondern enfach sehenswert, vor allem zu fotogenen Stunden
- Ausschitte und Muster in der Landschaft finden, die von oben in einem anderen Blickwinkel erscheinen