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Die Toten Hosen in Erfurt

Es sind schon wieder etliche Monate ins Land gezogen seit der letzten Tour der Toten Hosen. Nach dem Tourauftakt 3 Tage vorher stand die Messehalte Erfurt als zweite Station auf dem Plan. Da ich noch kein Konzert in dieser Stadt besucht hatte, sollte es nach Thüringen gehen.

Noch im Juni konnte ich am Veröffentlichungstag der aktuellen CD „Laune der Natur“ das Konzert im Kölner Gloria erleben. Dort klangen gerade die neuen Stücke noch etwas holprig, doch das war jetzt schon viel besser und eingespielter. Auch die damals vermeintliche Unsicherheit, wie die neuen Stücke ankommen würden, schien wie weggeblasen. Die Songs reihten sich nahtlos ins Set ein.

Die Toten Hosen in bester Spiellaune

Die super Stimmung der Band übertrug sich direkt vom Start weg auf das Publikum. Selbst die Begrüßung mit „Willkommen Chemnitz!“ wurde gelassen hingenommen oder sie ging einfach im Begeisterungsjubel unter. Auch die Freude der Band, wieder live zu spielen war allen anzumerken. So wurde z.B. „Schön sein“ deswegen unterbrochen, weil Kuddel und Campino sich uneins waren, ob an der einen Stelle noch ein zweiter Refrain gesungen werden sollte oder doch schon die nächste Strophe. Darüber hinaus wurden Lieder spontan in die Setlist aufgenommen, die lauthals vom Publikum skandiert wurden.

Nach rund 2:15 Stunden war ein tolles Konzert vorbei und ich freue mich schon darauf, in zwei Wochen die Toten Hosen in Leipzig wieder zu sehen.

 

Der Krach der Republik-Tour 2015

Mit der Ankündigung letzten Herbst der beiden großen Konzerte begann bereits die Vorfreude auf diesen Sommer. Der glückliche Umstand des dritten, kleineren Konzertes konnte ich nicht einfach hinnehmen, sondern musste mir ein Ticket dafür besorgen.

BigBox, Kempten, 12. August 2015

Da ich erst kurz vor Beginn ankam, war die Halle schon gut gefüllt. Dennoch ging es noch in Richtung Toiletten, die im Keller sind. Das ist nicht die Überraschung, sondern der Weg dorthin, denn eine Rolltreppe bringt die Besucher in den Keller und zurück nach oben.

Eröffnet wurde das Konzert mit einem Trailer, der die Hosen als Cowboys zu einer langsamen, mit dramatischen Westernklängen durchsetzen Melodie von Bonny & Clyde präsentiert. Das Lied war dann auch ein fantastischer Opener für die nächsten zweieinhalb Stunden eines intensiven Konzerts. Überraschend waren die Streicher und das Klavier, die im Laufe des Konzerts bei einigen Stücken die Hosen als „richtige Musiker“ unterstützten. Das unterstrich die Dramatik einiger Songs, wie Unsterblich oder Europa, das die aktuelle Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer thematisiert.

Nicht nur die äußerlichen hochsommerlichen Temperaturen brachten das Publikum zum schwitzen, sondern auch die ausgezeichnete Stimmung. Gegen Ende war es so heiß, dass selbst von der Decke das Wasser tropfte. Nachdem es vorüber war, machte ich mich schon in Richtung Zug auf, wo ich die Tage bis Samstag überbrückte und konnte nachts noch Aufnahmen von den Persiden machen.

Stadion Letzigrund, Zürich, 15. August 2015

Lange vor Einlass war ich vor Ort, um auch in den vorderen Bereich zu gelangen. Zwar begann es während des Wartens zu regnen, doch so ein ökologisch nicht ganz unbedenklicher Plastiküberzug leistete gute Dienste neben den netten Gesprächen mit den Leidgenossen.

Als Anheizer gab es diesmal nicht nur eine Vorband, sondern gleich derer drei: Schmutzki, die Broilers und Frank Turner. Das mit 48.000 Besuchern ausverkaufte Stadion füllte sich derweil gut und alles war bereit für die Toten Hosen.

Für die erste Zugabe musste ich mich umdrehen, da die Toten Hosen auf einer Mini-Bühne quasi in der Mitte des Stadions für ein Zugaben-Set auftauchten. Diese Publikumsnähe ist sicher ein Merkmal, die auch durch die zahlreichen Sprünge ins Publikum diverser Bandmitglieder unterstrichen wird. Am Ende dieses Teil zündete Campino auf dem Dach des Lichtmischers noch eine Bengalo. Insgesamt sah man in Zürich zahlreiche dieser roten stimmungsvollen Lichter. Der Umgang schien hier in der Schweiz relativ entspannt und man war mit Sandeimern gut vorbereitet.

Nach den letzten Tönen konnte ich gleich in Richtung Autobahn durchstarten, da ich dank einer frühen Ankunft in Zürich noch vor Sonnenaufgang in Steinwurfweite zum Stadion geparkt hatte.

Festwiese, Leipzig, 22. August 2015

Nach einem Besuch der Leipziger Altstadt, die schon von zahlreichen Hosen-Fans in Beschlag genommen wurde, machten wir uns auf zum Einlass an der Festwiese. Dort waren wir in Gitterschlangen zum Warten gezwungen. Obwohl unter sengender Sonne stehend, war dank guter Versorgung die Zeit bis zum tatsächlichen Einlas bald vorbei. Stellte sich die erste Kontrolle noch als angenehm heraus, war das Hineinkommen in den vorderen Bereich etwas chaotisch, gelang aber zu unserer Zufriedenheit doch.

Die Vorbands des heutigen Abends waren Schmutzki, Bad Religion und Kraftklub. Doch das eigentliche Highlight waren für die über 70.000 Besucher die Toten Hosen. Sie begannen Ihre Show wie gewohnt druckvoll und die Stimmung war binnen Kürze auf dem Siedepunkt. Obwohl Bengalos in Deutschland ja eher einen faden Beigeschmack auf Grund diverser Missbräuche in Fußballstadien besitzen, gab es heute auch wieder viele rot leuchtende Feuer in der Menge zu sehen. Nach rund zweieinhalb Stunden bester Konzertatmosphäre war dieses Konzert leider viel zu schnell zu Ende.

Nach der Rückkehr in unsere nah gelegene Unterkunft konnten wir die Massen der in die Stadt strömenden Fans vom Fenster aus beobachten. Den wunderbaren Ausflug beschloss am nächsten Tag ein Besuch des Völkerschlachtdenkmals.

Tag 267-269: Die Toten Hosen in Argentinien

23.4.: Wir sind die Jungs von der Opelgang

Mit dem Flieger ging es von Santiago heute zurück nach Buenos Aires. Nach dem Einchecken im Hostel fand ich mich genauso wie viele andere Deutsche, die extra wegen den Hosen angereist waren, in einem Club ein, in dem ein Fantreffen stattfand. Dazu spielte die Argentinische Hosen-Coverband „Opelgang“. Es war ein schöner Abend, an dem man viele neue Leute kennenlernte. Viel Ungewöhnlicher war allerdings, überall um sich herum wieder nur Deutsch zu hören. Normal bin ich da ja eher Spanisch oder Englisch gewohnt.

24.4.: Begeisterung pur

Am Vormittag ging es mit dem Bus in das Viertel „La Boca“. Das ist da, wo es die vielen bunten Häuser gibt. Normal gibt es da viele „Schlepper“, die einen zu irgendwas überreden und verkaufen wollen, z.B. Tango-Shows. Doch wenn sie mich mit dem Hosen-Shirt sahen, wollten sie gar nix mehr verkaufen, sondern fragten mich ungläubig, ob ich echt aus Deutschland wegen den Hosen komme. Das war mir dann schon viel lieber.
Am Abend ging es dann mit der U-Bahn zum El Teatro Collegiales, dem früheren Roxy. Die Schlange war schon lang und ich reihte mich ein. Drinnen sah es dann recht beschaulich aus, sollten doch offiziell nur 1584 Leute rein dürfen. Es wurde überraschenderweise kein Bier verkauft, da es anscheinend mal ein Unglück gegeben hat. Schon vor Konzertbeginn wurden die Fangesänge immer lauter. Unglaubliches Feeling. Dann kamen die Hosen auf die Bühne und es ging nur noch ab. Die Argentinier waren überraschend textsicher und natürlich begeistert. Ein Highlight war, als Campi vom Balkon in die Menge sprang. Nach zwei euphorischen Stunden ging ein wundervoller Abend zu Ende. Mit einigen andern wurde dann draußen noch auf die Hosen gewartet und gequatscht.

25.4.: Noch mehr Party

Nach einer guten Portion Schlaf, habe ich mich bis zum zweiten Konzert mit einem Freund getroffen. Doch natürlich habe ich nur auf den zweiten Abend mit den Hosen gewartet. Heute war das mit dem Anstellen viel entspannter. Die Stimmung drinnen hingegen weniger. Ein paar Mal habe ich mich in die Mitte der tanzenden Argentinier gewagt. Das, was man aus Deutschland da so kennt, gilt hier nicht mehr. Es wurde noch mehr gepusht und so. Campinos Ausflug auf die Arme der Zuschauer mit dem Sprung vom Balkon war heute auch wieder im Programm. Die Setlist wurde etwas umgestellt, so dass ein paar ältere Lieder dabei waren. Nach zwei äußerst genialen Stunden wurden die Hosen mit großem Beifall verabschiedet.
Gegen zwei Uhr war ich wieder am Hosetl. Da ich noch Hunger hatte bin ich mal um’s Eck gegangen, wo ich schon ein paar Mal Essen war. Und welch glück, das Restaurant „El Gaucho“ war noch offen und so habe ich mir nachts noch schnell ein Steak einverleibt. Lecker. Dann habe ich meinen Rucksack genommen und mich mit dem Taxi zum Flughafen fahren lassen, da ich ja schon um sechs Uhr morgens meinen Flug zurück nach Santiago de Chile hatte.

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