Chile 2014
Erlebt die Wanderung durch den Torres del Paine und Touren in der Atacama-Wüste die Highlights Chiles.
Erlebt die Wanderung durch den Torres del Paine und Touren in der Atacama-Wüste die Highlights Chiles.
Bei Kaiserwetter fiel die Entscheidung, eine Wanderung zum Brünnsteinhaus zu unternehmen. Nach einer staureichen Anfahrt bedingt durch den Beginn der Osterferien nach Kiefersfelden warteten am Parkplatz nicht unbedingt positive Nachrichten: Ein kleiner Zettel kündigte an, dass das Brünnsteinhaus gerade Betriebsferien hat . Somit warteten keine typischen Spezialitäten einer Berghütte am Ziel auf mich. Doch das wäre ja nur das i-Tüpfelchen gewesen. Höhepunkt des Ausflugs war eindeutig das sonnige Wetter.
Beim Wandern durch den Wald tauchte rechts ein erstmal nicht eindeutig identifizierbares Tier auf. Beim vorsichtigen Annhähern und Fotografieren war rasch klar, dass es ein Auerhahn sein muss. Nach ein paar Bildern näherte er sich mir erst langsam, dann immer schneller. Da man sein Glück nicht herausfordern sollte – erst recht nicht in der Balzzeit – marschierte ich in Richtung Hütte weiter. An der Hütte angekommen konnte man sich bei wäremenden Sonnenstrahlen wunderbare erholen und die mitgebrachten Snacks verspeisen.
Nach einer genüsslichen Pause ging es zu Fuß wieder bergab. An eine Rodelabfahrt war wegen etwas wenig Schnee nicht zu denken – zumal die Hütte und somit der Verleih ja sowieso geschlossen hatte. Schon beim Annähern an den ersten Treffpunkt mit dem Auerhahn sah ich, dass er noch immer am selben Fleck war. Diesmal wartete er nicht so lange, sondern hatte sich wohl mein Gesicht gemerkt. Ohne Vorgeplänkel ging er im Angriffsmodus auf mich zu. Also nahm ich meine Beine in die Hand und konnte so seinem vermutlichen Angriff entfliehen. Noch immer bin ich am überlegen, ob er mich als leicht zu beeindrucken oder als gefährliches Männchen sah.
Kurz vor dem Parkplatz sah ich einen anderen Ausflügler im Golf-Kart durch die Landschaft brausen. Irritierend irgendwie.
Heute Morgen ging es nach einer kurzen Nacht (es musste ja umgepackt und nur das Wanderzeug mitgenommen werden) mit dem Bus von Puerto Natales in Richtung Torres del Paine. Schon kurz nach dem Start gab es einen Regenbogen, der eine unheimliche Intensität hatte, so dass sogar der violette Streifen gut zu sehen war. Nach dem am Eingang der Eintritt entrichtet wurde, ging es zur Anlegestelle des Katamarans über den Lago Toro zum Campamento Pehoe. Von dort ging es in Richtung Glaciar Grey und dem dazugehörigen Campingplatz. So ging es für die nächsten 3,5 h das Tal entlang. Nach der Ankunft wurde erstmal das Zelt aufgebaut. Da es regnete und es keinen Unterstand gab, wurde fix gekocht und dann im Zelt das Nachtlager bezogen.
Heute sollte es in Richtung Paso Garner gehen. Jedoch wollten wir ihn nicht überqueren, sondern nur einen herrlichen Ausblick über den Gletscher bekommen. Nach ca. 2,5 h einfach waren wir kurz vor dem Campamento Paso, als es zu schneien begann. Da wir schon ein „Sonnenfenster“ von ca. ner Stunde hatten und es ansonsten geregnet hatte, ging es zurück zum Campamento Grey. Auf dem Rückweg haben wir dann einen Wanderer getroffen, der schon seit über 11 Stunden unterwegs war, nichts gegessen und getrunken hatte. Für mich grenzt das an Verlust des gesunden Menschenverstandes, denn wie startet man eine lange Tour ohne genügend Essen und weiß dann nicht mal, dass man das Wasser aus Bächen trinken kann. Wir hatten nichts zu essen mit, das wir ihm geben konnten, da für uns das ja nur ein kleiner Spaziergang war. Am Abend wurde wieder mit dem Gaskocher ein Essen zubereitet und dann sich ausgeruht.
Heute sind wir nach einer weiteren regenreichen Nacht recht früh aufgewacht. Nachdem Zusammenpacken ging es in Richtung Campamento Italiano. Es war sehr windig, was das Finden der richtigen Kleidung nicht einfach machte. Zum einen sind wir recht fix unterwegs gewesen, was einen zum schwitzen brachte, anderseits gab es heftigen wind. Ich selbst habe mich dann entschieden, nur mit T-Shirt, Handschuhen und Mütze zu laufen. Idealerweise wäre hier ein Rad-Trikot gewesen, das vorne eine Windstopper-Membran hat und hinten atmungsaktiv ist. Hatte ich aber nicht. Nach einer kurzen Teepause am Lago Pehoe ging es in weiteren zwei Stunden zum Campamento Italiano. Da dies einer der wenigen Zeltplätze ist, wo kein Service geboten ist und man nichts kaufen kann, zahlt man auch nichts für einen Campingplatz. Nach einem schicken Dinner wurde es sich wieder in den Schlafsäcken gemütlich gemacht.
Heute Morgen ging unsere Wanderung erstmal mit leichtem Gepäck, d.h. nur mit Foto und Getränk das Valle de France, dem Tal der Franzosen (warum auch immer das so heißen mag), hinauf. Der zweite höher gelegene Aussichtspunkt war unser Ziel. Auf dem zweieinhalbstündigen Weg dorthin stapften wir durch kleine Schneefelder, bevor wir auf dem äußerst frostig-windigen Mirador angekommen waren. Immerhin kam kurzzeitig die Sonne hervor, was einen herrlichen Regenbogen in das Tal zauberte. Da es aber trotz Jacken sehr frisch war, ging es bald wieder hinab und zurück zu unserem Zelt.
Dort wurden dann erstmal die restlichen Sachen in den Rucksack gepackt ehe man sich auf den Weg zum Campamento Los Cuernos machte. Dort angekommen war natürlich der nie wirklich ganz verschwundene Regen wieder zur Stelle, als es ans Zelt aufstellen ging. Das war hier nicht ganz so einfach möglich, da man sich am Hang einen Platz suchen musste, der relativ gut geeignet ist.
Heute sollte es zum Campamento Torres gehen, was eine schöne Strecke zum zurücklegen ist. Mehr als 20 km. Der Rucksack wiegt insgesamt an die 15 kg, da ich ja nicht auf Foto oder irgendetwas verzichten wollte. Lediglich der Laptop blieb schon vorher in Puerto Natales. Nachdem wir „ums Eck“ gegangen waren, zog es etwas auf und die Sonne kam hervor. Auch wenn uns die Leute am Refugio Chileno noch mit traurigem Blick entgegen kamen, da sie die Torres nicht gesehen hatten, war für uns die Hoffnung noch nicht begraben. Als wir dann am Campamento Torres angekommen waren, konnten wir schon einen der Torres sehen, wenngleich auch noch etwas bewölkt. Also wurde fix das Zelt aufgeschlagen und dann ging es die felsige Moräne hinauf zum Mirador Torres. Nach rund einer Stunde wurden die letzten großen Felsbrocken überquert und wir konnten doch tatsächlich alle drei Torres sehen. Unter ihnen lag eine herrliche Lagune. Nach einigem Warten zog es zudem noch etwas mehr auf, was die Aussicht natürlich verbesserte. Da das Ziel jedoch war, die Torres zu Sonnenaufgang zu sehen, ging es wieder hinab, um Abend zu essen und dann schlafen zu gehen.
Heute Morgen klingelte der Wecker schon um vier Uhr. Es hieß aufstehen, Sachen einpacken und dann ein weiteres Mal hinauf zum Mirador, um den Sonnenaufgang dort zu erleben. Leider kam es zu keinem rosa Schimmern der Torres, doch nichtsdestotrotz bot sich ein herrliches Spektakel in alle Richtungen, in die man sah. Vorne die Torres, hinten das Tal. Die warmen Farben der Aufgehenden Sonne ließen die Felsen in einem gelb-goldenen Licht erstrahlen. Was für ein Glück nach 4 Nächten Regen und in der letzten Nacht sogar etwas Schnee. Nachdem die Sonne weitergezogen war, machten wir uns auf den Weg hinab, um unsere Sachen für den Rückweg zu packen. Nach dem Frühstück ging es zurück zur Hosterias Las Torres, von wo aus wir mit einem Minibus zum Parkausgang fahren wollten. Doch dort kam dann für die nächsten zweieinhalb Stunden kein Minibus und so beschlossen wir zum Parkausgang zu wandern, was weitere 9 km bedeutete. Doch wurden wir auf der Strecke mit einigen herrlichen Ausblicken belohnt, auch wenn die Torres schon wieder hinter Wolken verschwunden waren. Nachdem wir unseren Bus zurück nach Puerto Natales genommen hatten und dort angekommen waren, habe ich mich auf die Suche nach einer Rückfahrmöglichkeit nach Punta Arenas umgeschaut. Glücklicherweise bin ich an einem Büro eines Busunternehmens vorbeigekommen, die in einer guten Stunde starten wollten. Also fix das Ticket gekauft um Silvester in der Stadt zu verbringen, in der ich die nächsten drei Monate bleiben sollte. Angekommen bin ich dann in dem Hostel, in dem ich noch ein paar Sachen deponiert hatte, so gegen 22:45 Uhr und habe erstmal eine ausgiebige Dusche gegönnt. Danach habe ich mich erkundigt, wie hier so das Jahresende gefeiert wird. Wie mir gesagt wurde, gibt es kein Feuerwerk oder so, sondern man feiert zu Hause. Nichts leichter als das, wenn man in einem Hostel ist. Da für mich der Tag schon recht lange war, bin ich nach fast 24 Stunden, über 30 km Wandern, 4 Stunden Busfahrt doch recht müde ins Bett gefallen.
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Mit einem recht frühen Bus um sieben Uhr wurden wir abgeholt. Heute sollte es zum Tongariro Alpine Crossing gehen. Das ist eine Wanderung von über 18,5 km durch die Berge. Schon am Ausgangspunkt war der Blick einfach nur herrlich. Keine Wolken, die hätten auf Regen deuten lassen, sondern Sonnenschein. Das hatten wir die letzten Tage noch teilweise anders in Erinnerung. Auf der rechten Seite lag der Berg, der in Herr der Ringe den Mount Doom spielte. Später ging es über Schneefelder, aber schaut einfach die Bilder an. Die Jahreszeit hatten wir prima erwischt, denn es hatte erst wenige Tage vorher nochmal geschneit. So waren die Gipfel schneebedeckt und der Himmel blau. Wären die nur schwarz gewesen, hätte es vermutlich nicht so imposant ausgesehen. Die letzten eineinhalb Stunden lief man dann durch regenwaldähnliche Abschnitte, so dass man wirklich viele verschiedene Facetten sieht. Weil Emma und ich so viele Fotos gemacht haben, waren wir recht schnell fast die letzten auf der Strecke. Zum Glück war unser Bus noch nicht weggefahren, denn wir waren schon von der Liste gestrichen worden. Und wenn alle gestrichen sind, fährt der Bus. Zurück in Turangi haben wir gleich noch eine weitere Fahrt zu einem Startpunkt der morgigen Wanderung gebucht.
Auch heute wieder mussten wir um sieben Uhr an der Bushaltestelle stehen. Da wir umsteigen mussten kamen wir erst um halb zehn am Startpunkt an und begannen mit der Waihohonu Traverse. Das ist eine Wanderung die zwischen Mount Doom und Mount Ruapehu hindurchführt. Zwar mussten wir heute nicht so viele Höhenmeter zurücklegen, dafür aber etwas mehr laufen. Die Landschaft war einfach wieder sagenhaft. Groß beschreiben kann ich das nicht, was ich da gesehen habe. Ich kann einfach nur sagen: „Macht es selbst einmal!“. Besonders Irre sind die Impressionen, wenn man in der Mitte vom Nichts steht, von oben auf eine Ebene mit Graslandschaft hinab blickt, links und rechts schneebedeckte Berge hat und einfach nichts von Menschenhand geschaffenes sieht, nur den Mund offen hat und nicht weiß in welche Richtung man zuerst schauen soll. Nach etwas mehr als zehn Stunden kamen wir dann am anderen Ende des Weges an einer Straße an. Wir hatten beschlossen, von dort nach Turangi zu unserem Auto zurück zu stoppen. Meine Versuche scheiterten und siehe da, Emma hatte mehr Glück. Immerhin wurde es schon dunkel. Da wir doch recht kaputt waren, gingen wir, wie auch schon gestern, in ein nahegelegenes Thermalbad. Das darf man sich nicht so wie bei uns vorstellen. Dort gibt es dann ein paar private Räume mit heißem Wasser. Für uns eine prima Gelegenheit, uns auch zu duschen.
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